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Aktueller Kommentar

Im Aktuellen Kommentar präsentieren wir unsere Sicht der Dinge zu aktuellen Ereignissen und Entwicklungen aus Wirtschaft, Finanzmärkten und Politik.

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3. Dezember 2020
Es ist nicht zu übersehen, dass der Haushalt in eine immer größere Schieflage geraten ist. Auch wenn es richtig war, die Corona-Hilfszahlungen weiter zu lockern und um außerordentliche Hilfen zu ergänzen, muss jetzt gleichzeitig verhindert werden, über das Ziel hinauszuschießen. Um den absehbaren Konsolidierungsdruck in Grenzen zu halten, müssen alle Hebel in Bewegung gesetzt werden, die fiskalischen Ressourcen über einen effizienteren Mitteleinsatz zu schonen. Auf die neue Bundesregierung kommen schwere Herausforderungen zu. Sie muss es letztlich schaffen, die öffentlichen Finanzen wieder auf ein tragfähiges Fundament zu stellen, ohne dabei der Wirtschaft über noch höhere Steuer- und Beitragsbelastungen die Luft zum Atmen zu nehmen. Ein großer Kassensturz nach der Bundestagswahl im nächsten Herbst wird wohl unausweichlich sein. [mehr]
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11. November 2020
Region:
Der europäische Grüne Deal skizziert das Ziel der Klimaneutralität bis 2050 als Wachstumsstrategie, bei der niemand auf der Strecke bleiben soll. Das gleicht einer Quadratur des Kreises. In den nächsten Jahren wird sich zeigen, ob wir bereit sind für eine ehrliche demokratische Debatte über das Ziel der Klimaneutralität. Wir werden uns unbequeme Fragen stellen und unbequeme Realitäten anerkennen müssen. Findet eine solche Debatte nicht statt, bleibt Klimaneutralität weiter Gegenstand politischer Sonntagsreden, die Schönes versprechen, ohne jemandem wirklich wehtun zu müssen. [mehr]
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6. November 2020
Die Warnungen vor Engpässen in deutschen Krankenhäusern werden angesichts steigender COVID-19-Fallzahlen lauter. Zwar dürften auch 25.000 Neuinfektionen pro Tag zu verkraften sein. Regional könnte qualifiziertes Personal aber zum Knappheitsfaktor werden. Wie im Frühjahr sollten die Krankenhäuser in Regionen mit intensivem Infektionsgeschehen damit beginnen, freie Kapazitäten vorzuhalten und – falls notwendig – nicht notwendige OPs verschieben. Dafür bedarf es wieder einer Entschädigung durch den Staat. [mehr]
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2. Oktober 2020
Die durch die Pandemie gerissenen Finanzlücken in diesem und nächsten Jahr – die sich alleine für den Bund in einer Rekordneuverschuldung von rund EUR 218 Mrd. bzw. EUR 96 Mrd. widerspiegeln –, bedeuten einen herben Rückschlag auf dem Weg zu langfristig tragbaren Staatsfinanzen. Zwar beteuerte Finanzminister Scholz in der Haushaltsdebatte diese Woche mit Blick auf die steigenden Staatsausgaben, dass ein Nicht-Handeln viel teurer wäre als ein Handeln. Für die neue Bundesregierung dürfte dies auch gelten, allerdings dann wohl mit Blick auf die Konsolidierung der öffentlichen Haushalte. [mehr]
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28. September 2020
Das Auswärtige Amt hat in den letzten Wochen immer mehr Reisewarnungen für EU-Staaten ausgesprochen, weil dort die Zahl der Covid-19-Neuinfektionen gestiegen ist. Sollte es bei tendenziell steigenden bzw. hohen Infektionszahlen in der kalten Jahreszeit bleiben, dürften im Winterhalbjahr 2020/21 immer mehr Länder und Regionen in der EU mit einer Reisewarnung belegt werden. Der Tourismusbranche, konkret den Reiseveranstaltern und -büros in Deutschland sowie den Betrieben im Ausland, droht ohne begleitende Maßnahmen damit in den kommenden Wochen und Monaten eine Entwicklung, die einem Lockdown ähnelt. Ein schneller und unkomplizierter Zugang zu verlässlichen Corona-Tests wäre eine Möglichkeit, Reisen auch in Zeiten von Corona zu ermöglichen. Die Kosten für die Tests sollten die Reisenden selbst tragen. Letztlich ist eine Abwägung der Gesundheitsrisiken durch Corona mit den Beeinträchtigungen im Reiseverkehr sowie den negativen wirtschaftlichen Folgen notwendig. [mehr]
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21. September 2020
Region:
Die vom Coronavirus ausgelöste Rezession hat die europäischen Großbanken erheblich getroffen. Ihre Erträge sanken im ersten Halbjahr um 5% verglichen mit dem Vorjahr und die Kreditrisikovorsorge legte enorm zu, weswegen unter dem Strich praktisch kein Gewinn mehr übrig blieb. Trotzdem kletterte die Kernkapitalquote auf 14% und die Leverage Ratio ging nur leicht auf 4,8% zurück. Aufgrund eines massiven Anstiegs der Liquiditätsreserven bei Notenbanken, einer boomenden Kreditvergabe an Unternehmen und beträchtlichen Staatsanleihekäufen nahm die Bilanzsumme kräftig zu. Verglichen damit haben die großen US-Banken die Krise bislang etwas besser überstanden. Sie sind moderat profitabel geblieben, obwohl sie größere Rückstellungen für zukünftige Kreditausfälle gebildet haben. Ihre Erträge sind trotz des stärkeren Gegenwinds durch die Zinssenkungen der Fed um 2% ggü. Vorjahr gewachsen. Allerdings wirken die Kapitalquoten weniger robust als in Europa. [mehr]
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20. Juli 2020
Die deutsche Exportindustrie kämpfte die letzten Jahre mit vielen Herausforderungen. „Hausgemachte“ Probleme insbesondere im Autosektor gehörten hier ebenso dazu wie die Neuausrichtung der US-Handelspolitik. Auch die immer stärker in den Blickpunkt rückende Klimakrise implizierte massive Veränderungen. Entsprechend war die langfristige Ausrichtung vieler Sektoren des Verarbeitenden Gewerbes mit etlichen Fragezeichen versehen. Die Corona-Krise erhöht die Unsicherheit nun um ein Vielfaches. Wir denken, eine Reihe von Entwicklungen sprechen für unsere These, dass kontinentale Wertschöpfungsketten an Bedeutung gewinnen. [mehr]
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1. Juli 2020
Die Deutschen werden in der Corona-Krise weniger und kürzere Reisen unternehmen als in den Vorjahren. Deutschland selbst und heimatnahe Reisziele, die mit dem Auto erreicht werden können, profitieren von der Krise. Zusätzliche Umsätze können in der Sommersaison aber nur dann erzielt werden, wenn im Vergleich zum Vorjahr ausreichend viele freie Kapazitäten verfügbar sind oder höhere Preise durchgesetzt werden können. Zu den Verlierern werden 2020 innerhalb von Europa jene Reiseziele zählen, die üblicherweise mit dem Flugzeug erreicht werden. Spanien ist hier an erster Stelle zu nennen. Fernreisen werden 2020 keine Rolle spielen. Der Boom bei Kreuzfahrten erfährt eine Vollbremsung. 2020 könnten die Ausgaben der Deutschen im Ausland um 10% bis 20% sinken. Nach der Corona-Krise wird die klima- und umweltpolitische Regulierung des Sektors (vor allem des Verkehrs) wieder zur größten strukturellen Herausforderung im Tourismus. [mehr]
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29. Mai 2020
Region:
Die Corona-Krise hat die europäischen Banken schon im ersten Quartal hart getroffen, sie haben diese aber bisher relativ gut überstanden. Weitere Belastungen sind allerdings mit Sicherheit zu erwarten. Während die Erträge und Kosten nur leicht sanken, schossen die Rückstellungen für Kreditausfälle in die Höhe und machten den Gewinn der Branche fast komplett zunichte. Die Kapitalquoten gingen im Quartalsvergleich zurück, jedoch weniger als befürchtet, da die Banken die Dividenden für 2019 gestrichen hatten. Das Bilanzsummenwachstum erreichte mit 10% gegenüber dem Jahresende einen neuen Rekord, was auf einen Anstieg der Unternehmenskredite, höhere Liquiditätsreserven bei den Zentralbanken und ein höheres Derivatevolumen zurückzuführen war. [mehr]
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