China hat sich bereit erklärt, den Schutz geistigen Eigentums durchzusetzen und Strafen für die Verletzung geistigen Eigentums zu verschärfen. Die Beweislast wird vom Kläger auf den Beklagten verlagert, und E-Commerce-Plattformen werden für den Verkauf gefälschter Produkte zur Rechenschaft gezogen. China wird seinen Finanzsektor rasch öffnen und Zugangsbeschränkungen für viele landwirtschaftliche Produkte reduzieren oder beseitigen. Das Land wird sich außerdem an einem flexibleren und transparenteren Wechselkursregime orientieren. All dies sind notwendige Reformen, um Chinas Wirtschaftswachstum in den kommenden Jahren zu sichern.
Das Phase-1-Abkommen ist auch eine gute Nachricht für die Weltwirtschaft, die von einem offeneren und schnell wachsenden chinesischen Markt profitieren wird. Vor allem die Agrarindustrie wird wahrscheinlich durch die Öffnung des chinesischen Agrarmarktes begünstigt. Chinas Kampf gegen Produktfälschungen und Raubkopien sollte den weltweiten Handel mit gefälschten Waren verringern und auch die Durchdringung internationaler Verbrauchermarken in nachgeordneten Städten beschleunigen. Die Aufhebung der Eigentumsbeschränkungen für Ausländer und ein besserer Schutz von geistigem Eigentum und Geschäftsgeheimnissen dürften ausländischen Unternehmen in China zugutekommen und neue Marktteilnehmer anlocken.
Die Umsetzung des Handelsabkommens mag aufgrund der Störungen durch den Ausbruch des Coronavirus kurzfristig ins Stocken geraten, aber wir halten es für unwahrscheinlich, dass es zu einem vollständigen Stillstand kommen wird. Das Hauptrisiko liegt außerhalb des Handelsabkommens, wie z.B. die US-Beschränkungen für Technologieexporte und Sanktionen gegen chinesische Technologieunternehmen. Die fortlaufende Umsetzung der US-Gesetzgebung, insbesondere die noch nicht veröffentlichte Liste der „aufstrebenden und grundlegenden Technologien“, könnte möglicherweise einen deutlichen negativen Schock auslösen.
Wann und wie die Verhandlungen über ein Phase-2-Handelsabkommen beginnen werden, hängt davon ab, wie effektiv das Phase-1-Abkommen in den nächsten zwei Jahren umgesetzt wird. Die Lösung der schwierigeren Fragen wie Chinas Subventionen für staatliche Unternehmen und die chinesische Industriepolitik setzt ein höheres Maß an gegenseitigem Vertrauen zwischen amerikanischen und chinesischen Unterhändlern voraus. Wir gehen davon aus, dass vor 2021 keine nennenswerten Fortschritte bei der Vereinbarung eines Phase-2-Abkommens zu erwarten sind.
Dies ist ein Auszug aus unserem
China Macro-Bericht vom 25. Februar 2020 über die längerfristigen Vorteile des Phase-1-Deals.
Wichtige rechtliche Hinweise finden Sie unter:
https://research.db.com/Research/Disclosures/Disclaimer
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